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Letzte Aktualisierung dieser Seite: 23.6.2006
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Voraussetzung für das Gelingen einer Zukunftswerkstatt ist jedoch, dass der Moderator gegenüber dem
Thema – und somit auch gegenüber den Teilnehmern – zumindest eine ergebnisoffene
Einstellung besitzt. Noch besser ist es, wenn er selbst an die Lösbarkeit des in der Zukunftswerkstatt
gestellten Problems glaubt. Unabhängig davon, ob der Moderator keine feste Meinung besitzt
(ergebnisoffene Sicht) oder von der Lösbarkeit des Problems überzeugt ist
(optimistische Sicht), mündet seine Sichtweise dann in einer aktiv-fördernden Haltung
gegenüber den Teilnehmern.
Thesen und Antithesen im Plenum am Samstag Mittag 28.4.2007:
Von links:
Elisabeth Häcker-Strobusch,
Paul Adrian und
Edgar Weick.
3. Verhältnis zur Teilnehmer-Gruppe
Gesundes Verhältnis zwischen Distanz und Empathie
Eine weitere Voraussetzung für den emanzipatorischen Erfolg einer Zukunftswerkstatt ist, dass der Moderator
sich in Neutralität gegenüber dem Thema und der Teilnehmer-Gruppe übt. Dabei ist vor allem
der Anspruch, sich bewusst aus dem inhaltlichen Diskurs herauszuhalten, das, was einen guten Moderator
ausmacht. Dennoch ist es wichtig, sich im Klaren darüber zu sein, dass es eine absolute
Neutralität nicht gibt. Der Grund dafür ist, dass wir mit jeder Kommunikation – selbst
mit der nonverbalen – letztlich unser Umfeld beeinflussen.
Inhaltliche Neutralität ist nicht immer zu gewährleisten. Sie kann durch zu starke inhaltliche
Implikation gegenüber dem Thema oder Identifikation mit der Branche / Szene der Teilnehmer bereits
gefährdet sein. Hier muss der Moderator selbst einschätzen, ob er sich selbst so weit
zurücknehmen kann, dass eine inhaltliche Manipulation des Prozesses und der Ergebnisse ausgeschlossen
ist. Eine Konstellation, bei der grundsätzlich von der Übernahme der Moderation Abstand genommen
werden sollte, ist, wenn der Moderator selbst Teil der Gruppe und selbst betroffen ist und eigentlich am
inhaltlichen Diskurs teilnehmen will beziehungsweise muss. In dieser Konstellation sollte auf jeden Fall
ein außerhalb der Gruppe stehender Kollege als Moderator hinzugezogen und beauftragt werden.
Der Anspruch, in der Sache neutral zu sein, darf auch nicht zu dem Extrem führen, dass man als
Moderator den zwischenmenschlichen Kontakt zu den Teilnehmern verliert und einem der Lernprozess in der
Zukunftswerkstatt eigentlich egal ist. Im Gegenteil hat gerade die Zukunftswerkstatt die Aufgabe, Menschen
aus ihrer Entfremdung – von sich selbst und von anderen – herauszuholen. Das bedeutet, dass
der Moderator wie oben beschrieben ein förderndes Interesse an seiner Gruppe besitzen und den
Teilnehmern mit Empathie begegnen sollte.
Als Moderator auch moderierend eingreifen
Und auch auf der methodischen Ebene darf die inhaltliche Neutralität nicht zu einem Verzicht auf den
Wesenskern von Moderation – das Mäßigen und Ausgleichen – führen.
Beispielsweise ist das Schaffen einer Vertrauensatmosphäre und die Gewährleistung dafür,
dass einzelne Teilnehmer die Beiträge anderer nicht abwerten, die Voraussetzung für einen
positiven, motivierenden Gruppenprozess. Auch auf grundlegende Störungen des Prozesses muss der
Moderator nach dem Grundsatz "Störungen haben Vorrang" eingehen.
Wir können also zusammenfassend formulieren, dass der Moderator den Spagat zu bewältigen hat,
einerseits gegenüber dem inhaltlichen Diskurs neutral zu sein, andererseits zwischen-menschlich
Empathie gegenüber seinen Teilnehmern zeigt und methodisch auch eingreift, wenn der Erfolg
beziehungsweise Verlauf der Zukunftswerkstatt oder Motivation und Wohlgefühl von Teilnehmern
gefährdet sind.
Fortsetzung:
4. Tagesform und Moderationsstil
Querverweis zur AustauschBar:
"Schreib-Gespräche – Eine Diskussion zum ausgearbeiteten Textes beginnen!
These / Antithese
Vertiefung Moderatoren-Ethik
Einblick ZW2007
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