„Eine nur schwache Flamme
verlöscht der Sturm,
hat sie schon um sich gegriffen,
facht er sie nur stärker an.”
Sophie Friederike Mereau
Selbstwirksamkeit erleben – Prozesse wirksam gestalten
Freitag, 20. April - Sonntag, 22. April 2012 in
Bremen
Protokolle zum Geschehen auf dem Jahrestreffen 2012 ¦ Teil 2 von 6
Nach dem Jahrestreffen
Wiebke Claussen schrieb:
Ich habe einen Kommentar zu meine Eindrücken der Tagung und Bezügen zwischen den berührten Themen
formuliert: (Teil 1)
Welche Bezüge gibt es zwischen der Theorie U, den Zukunftswerkstätten und den Themen Selbstwirksamkeit und Partizipation?
Die Theorie U ist zum Teil aus dem Konzept der
Mediation entstanden beziehungsweise schöpft aus gleichen Quellen. Ich habe im U-Prozess deutlich die Kraft der mediativen Gesprächsführung und
gewaltfreier Kommunikation wiedererkannt, wie derart eine tiefere, die Gefühle, Bedürfnisse und tieferen
Anliegen der Gesprächspartner einbeziehende Verständigung ermöglicht wird. Ich habe derart erst die
Essenz, Sprengkraft des Grassgedichtes
„Was zu sagen ist” erfahren.
Ich habe einmal mehr deutlich die Wirkkraft von Aphorismen, Gleichnissen und persönlichen Erfahrungsberichten als
Resonanzboden für weitergehende Verständigung erfahren.
Deutlich wurde mir auch, eine wie wichtige Rolle die individuellen Erfahrungshintergründe des gelebten
Lebens für unser heutiges Verhalten spielen und wie klärend und Verständigung stiftend es ist (zur
Selbstklärung und für eine bessere Kommunikation untereinander), sich auch daräber auszutauschen.
Ich habe für mich dadurch eine Bestätigung erhalten, dass Lebens- und Familiengeschichten ganz wesentlich
Weltsicht, Verständigung und Handlungsperspektiven prägen.
Wie bei Zukunftswerkstätten, geht es auch beim U-Prozess darum, neue Perspektiven und Blickwende und eine tiefere
Verständigung zwischen den Beteiligten zu erreichen. Beide gehen davon aus, dass es bei neuen Innovation nicht
um technische Neuerungen geht, sondern um sektorübergreifende Innovationen und deren Anwendung.
Interessant war die Selbstwahrnehmung, wo denn meine eigenen
Triggerpunkte liegen, wo, wann und vielleicht auch warum bei mir selbst Abwehr einsetzt.
Bereichernd empfand ich das journaling, das über den gemeinsamen Gruppenprozess hinaus zu einer
Selbstklärung zwang. Hier wurde mir selbst klar, was zum Klingen gebracht worden war, was noch nachschwang,
auch später noch.
Und wiederum wurde sehr deutlich: Der Erfolg einer Intervention hängt von der inneren Verfassung des Intervenierenden
ab. Meine eigene Selbstwirksamkeit und die der anderen in einer Gruppe ist nicht voneinander trennbar:
„Nur wer selbst brennt, kann Feuer in anderen entfachen.”
Augustinus
Mir ist deutlich geworden, eine wie wichtige Rolle meine Konstitution und Haltung als Moderatorin spielt, einen guten
Verständigungsprozess zu ermöglichen und offen zu halten...
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