Schulprogrammentwicklung Erfahrung Ressourcen Veränderungsprozess Schule Umfeld Identität


Team Zukunftswerkstatt Köln: Schule als Organisation entwickeln


Verantwortung für Schul­entwicklung zu übernehmen heißt, dass alle im Kollegium eine konkrete Aufgabe über­nehmen, um den begonnenen Prozess erfolgreich zu machen. Die Handlungsideen liegen aufgeschrieben am Boden, und jeder platziert dorthin, wo eigene Erfahrun­gen, Kräfte und Be­dürfnisse am besten passen, den eigenen Namen.

(Brakel / Kreis Höxter, Nordrhein-Westfalen 2010)


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Themen, zu denen wir bisher an Schulen gearbeitet haben:
  1. Erfahrungen und neue Ressourcen im Kollegium zusammenführen
  2. Die Zukunft der Schule mitgestalten – Handlungsspielräume nutzen
  3. Selbstverantwortliches Lernen im Ganztag – Unterrichtliche Bedingungen, in denen die Arbeits- und Übungsphasen der Schülerinnen und Schüler gelingen können
  4. Qualität des Lehrens und Lernens / Werthaltung und Identität im Kollegium / Schulprofil in Entwicklung
  5. Auf dem Wege zu einer Kultur des Lehrens und Lernens für den Ganz(en) Tag
  6. Sprudelnde Quellen statt versiegende Informationen – Informationsfluss und Wertschätzung in der Elternarbeit an unserer Schule
  7. Sich der Zukunft stellen: Wir können Schulverweigerer beteiligt werden auf dem Weg, ihre Zukunft zu gestalten?
  8. Neue Herangehensweisen für Motivation und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen
  9. Die Schule sind wir – Schulsozialarbeit erprobt neue Wege der Beteiligung von Schülerinnen und Schülern
  10. Zukunftsvisionen für unser Schulleben – Planung von Ganztagsangeboten und neuen Projekten zu Lernen, Schulentwicklung und Zusammenarbeit an der Schule
  11. Pädagogischer Konsens und effektive Zusammenarbeit im Kollegium
  12. Führung in der Schulentwicklung – Handlungsenergien optimieren
  13. Konzepte für Stabilität und Qualität unseres Berufskollegs
Welches Thema liegt Ihnen am Herzen? Methodisch bieten wir Schulen Zukunftswerkstätten, Zukunftskonferenzen, Open Space Konfe­renzen, Stärkungs-Workshops für Führungskräfte an der Schule, Strategie-Workshops, Projekt­wochen und ZukunftsCafés an. Wir begleiten Ihre Entwicklung systemisch und beteiligungs­orientiert. Gerne besuchen wir Ihre Schule, zeigen Ihnen Dokumentationen unserer Arbeit mit anderen Schulen und erkunden mit Ihnen gemein­sam den spezifischen Bedarf und die Möglich­keiten, ohne dass zunächst Kosten entstehen.




"Den drei Moderatoren ist es gelungen, über 90 Kolleginnen und Kollegen des Walter Eucken Berufs­kollegs zu begeistern, dauerhaft zu motivieren und den Tag mit verwertbaren Erkenntnissen und Arbeitsauf­trägen zu beenden", schreibt die Schulleitung einer Düssel­dorfer Schule im Mai 2012 über den vom Team Zukunftswerkstatt Köln moderierten Pädagogischen Tag. [mehr...]


Es folgen eine kurze Dokumentation eines anderen Pädagogischen Tags und weiter unten einige Querverweise auf andere anregende Websites zum Thema.



Diese kurze Dokumentation aus der Zukunftswerkstatt an einer Hauptschule in Nordrhein-Westfalen fasst eines von fünf dort bearbeiteten Schulentwicklungs-Themen zusammen. Der rote Faden sind die drei Arbeitsphasen Kritik, Phantasie und Verwirklichung.

Respekt: Heterogenität anerkennen – Stärken stärken – Trainingsraum einrichten

Kritikphase: "Mich macht es wütend, dass wir den schwierigen, verhaltensauffälligen Schülern nichts entgegenzusetzen haben." Hinter dieser sehr persönlich formulierten Kritik steckt ein lauter Hilferuf und der Wunsch, mit einer gemeinsamen Vorgehensweise im Kollegium eine angemessene Unterrichtssituation herzustellen. Schule ist diesen Schülern nicht wichtig, sie bekommen wenig Erziehung im Elternhaus, sind oft rücksichts- und disziplinlos – ohne Respekt gegenüber Mitschülern und Lehrern.

Andererseits fehlen einheitliche Regeln bei Fehlverhalten der Schüler, LehrerInnen finden keinen guten Zugang, wenn einzelne Schüler das negative Verhalten der gesamten Gruppe stärken. Hinzu kommt, dass mitunter Schüler LehrerInnen denunzieren. Eltern werden zu wenig "ins Boot" geholt. Alle Aufmerksamkeit liegt bei den verhaltensauffälligen SchülerInnen. Das wirft eine Reihe von Fragen auf: Wie gehen wir auf die unterschiedlichen Lernvoraussetzungen / Verhaltensauffälligkeiten der einzelnen SchülerInnen ein? Wie begleiten wir unwillige, unmoti­vierte SchülerInnen zum konzentrierten Arbeiten – ohne immer wieder die anderen zu stören? Was können wir tun, um das respektlose Verhalten der SchülerInnen untereinander und den LehrerInnen gegenüber abzustellen?

Phantasiephase: Im Jahr 2013 hat die Schule eine ganz andere Struktur. Es gibt eine Kernunterrichtszeit in den Vormittagsstunden (60-90-Minu­ten-Takt) bei Doppelbesetzung. Förderunterricht heißt leistungsstarke und leistungsschwache SchülerInnen zu fördern. Am Nachmittag findet Wahl­unterricht nach Interessen statt.

Unter Mitwirkung der Eltern wurde ein Trainingsraum eingerichtet. In diesen Strukturen halten SchülerInnen die Regeln ein. Sie kennen Grenzen und Konsequenzen ihres Handelns, gehen freundlich miteinander um und helfen sich gegenseitig. Für die LehrerInnen wurde leistungsgerechte Bezahlung eingeführt. Auch sie halten Absprachen ein, erfahren Zusammenhalt und Unterstützung durch die Schulleitung.

Verwirklichungsphase: Die Strategie der Arbeitsgruppe fließt zusammen im Begriff Respekt. Was ist darunter zu verstehen?

1. SchülerInnen erfahren positive Verstärkung
2. LehrerInnen stellen Autorität dar
3. Regeln werden von allen eingehalten, weil sie transparent und einheitlich sind, und weil bei Regelverstößen Sanktionen greifen
4. Gerechtigkeit heißt Lernen sich zu entschuldigen
5. LehrerInnen sehen sich als Vorbilder, die freundlich, höflich und fair mit ihren SchülerInnen umgehen
6. LehrerInnen erkennen Heterogenität an ihrer Schule an

Welche Maßnahmen unterstützen diese Strategie? Als wichtigstes Element wird die Einrich­tung eines Trainingsraumes vorgeschlagen. Des weiteren kommen Schulungen und Seminare zum Thema Anti-Agressions-Training hinzu, in das die Schulsozialarbeiter einbezogen werden sollen. Zur Weiterarbeit sollen helfen, sich mit den Begrifflichkeiten Respekt und Gerechtigkeit im Kollegium auseinanderzusetzen. Und ein Projektplan mit Finanzierungs­überlegungen hilft, damit der Trainingsraum wahrhaftig Gestalt annehmen kann. Zwei Mitglieder des Schul­kolle­giums wollen sich diesen Fragen widmen.


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Vom Wollen     zum Handeln



Querverweise — Mehr Information zum Thema dieser Seite (externe Links):
  • Aggression in der Schule – Klare Regeln, klare Konsequenzen: Die Trainingsraum-Methode

    Zitat aus dieser Quelle: "Zur Minimierung und Kanalisierung von Gewalt und Aggres­sio­nen ist eine mühevolle und unverdrossene Kleinarbeit im Alltag erforderlich, die unter anderem Selbstdisziplin, Hartnäckigkeit, Professionalität, Geistesgegenwart, schnelles Reagieren, gelegentlich Zivilcourage, immer aber Zusammenarbeit voraussetzt. [...] Grundlage der Trainingsraum-Methode ist die Anerkennung, dass Lehrer und Schüler sich in der Schule in einer Gemeinschaft befinden, die durch klare Regeln und klare Konsequenzen gekennzeichnet ist. Grundrechte für Schüler und Lehrer: Jeder Schüler, jede Schülerin hat das Recht auf einen guten Unterricht und die Pflicht, diesen störungs­frei zu ermöglichen. Jeder Lehrer, jede Lehrerin hat das Recht auf einen störungsfreien Unterricht und die Pflicht, diesen gut zu gestalten. Rechte und Pflichten von Lehrern und Schülern müssen von allen gewahrt, respektiert und erfüllt werden."

  • Arbeitsplatz Schule: Von der Beschämung zur Anerkennung – Schule wird heute vor allem durch Scham und Beschämung blockiert. Gelingendes Lehren und Lernen erfordern eine Kultur der Anerkennung und die Aufarbeitung der eigenen Scham-Geschichte

    Zitat aus dieser Quelle: "Lehrer/innen werden heute in Deutschland – wie kaum eine andere Berufsgruppe – öffentlich beschämt, etwa durch Politiker (»faule Säcke«) oder Medien (»Studienversager, Mittelmäßige, Unentschlossene, Ängstliche, Labile, Doofe, Faule und Kranke« [...] Anders als z.B. in Finnland, wo Lehrer/innen gesellschaftlich wertgeschätzt und Schüler in der Pisa-Studie Spitzenplätze einnehmen. Da sich die Bildungsausgaben beider Länder nur wenig unterscheiden, ist unsere Bildungsmisere kein primär finanzielles Problem."

    von Dr. Stephan Marcks, Sozialwissenschaftler, Supervisor und Lehrerfortbildner, Sprecher des Freiburger Instituts für Menschenrechtspädagogik an der Pädago­gi­schen Hochschule Freiburg / Breisgau. Marcks war Teilnehmer und Impulsgeber auf den Jahrestreffen von Zukunftswerkstätten 2010 (Freiburg) und 2011 (Essen).


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(Aktualisiert am 10.10.2015)


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