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Die politische Dimension des Spiels
Einberufen von:
Patrik Ebbers
Protokolliert von: Andrea Wagner
Mitwirkende: Andrea Wagner, Antonia Coffey, Edgar Weick, Marco Heuer,
Patrik Ebbers, Stephan G. Geffers,
Torger Bünemann, Ulrich Bauder.
Die Schlussfolgerungen in diesem Protokoll führen vor Augen, dass Spiel als
Teil eines partizipativen, teilhabenden Handelns nicht nur oberflächliche
Wirkung hat, sondern als Einmischung in Politik auch weitreichender ausstrahlt.
Hier finden sich Verbindungen zur ursprünglichen Absicht der
Zukunftswerkstätten, die politische Wirkung entfalten sollten.
Zu hinterfragen ist, ob heute tatsächlich praktizierte Zukunftswerkstätten
noch politische Wirkung zeigen oder auf welche Art und Weise sie dies wieder mehr
tun könnten. Ein Weg kann es sein, Spiele in der hier beschriebenen Weise,
mit politischer Wirkung einzusetzen. Nachfolgend sind die Schlussfolgerungen
dokumentiert, die das Gespräch in dieser Arbeitsgruppe hervorbrachte.
Bezug nehmen lässt sich hier auf das, was Robert Jungk 1986 schrieb:
- "Meine wichtigste politische Forderung: Erfindet neue
Institutionen, die es den Bürgern endlich möglich machen,
mitzudenken, mitzureden, mitzugestalten. Schafft auf allen Ebenen
in den Gemeinden, in den Ländern, in der Republik, Gelegenheiten
zu ständiger direkter Beteiligung des Volkes: Tausend Foren
und Werkstätten, in denen Kritik geübt und Vorschläge
gemacht werden können. Die Parteien – alle miteinander
– sind dafür viel zu eng geworden."
[Dieses und weitere Zitate an der
AustauschBar dieser Website.]
Auszug aus dem Protokoll im Open Space des Zukunftswerkstatt-Jahrestreffens
ZW2005:
- Wenn wir Spiele bewusst einsetzen, wollen wir eine bestimmte Wirkung
erreichen (pädagogische Dimension).
- Spielerische Aktionen haben nicht immer eine direkte
gesellschaftliche oder politische Folge. Sie können aber
ein individuelles Ohnmachtsgefühl aufheben.
- Die Vernetzung oder Institutionalisierung von Spielaktionen
kann lähmend auf den Spaß und die Lust wirken,
die oft gerade erst durch die Spontaneität entstehen.
- Die Einfachheit und Direktheit hat viel mit Bewegung zu tun
(Tanz, Musik...).
- Bei der politischen Dimension von Spielen haben wir oft nur
Jugendliche oder junge Erwachsene im Blick. Aber gerade auch
ältere Menschen sind ideale Mitmacher und Erfinder
phantasievoller Aktionen.
- Es kann kein "unschuldiges" Spiel geben, denn es kann
auch unbeabsichtigte Opfer des Spiels geben.
- Ergebnis: Spielaktionen können gerade durch ihre
spontane und phantasievolle Art politische Wirkung zeigen.
Es wird zunehmend wichtiger, diese Formen zu entwickeln, um den negativen, entmündigenden gesellschaftlichen Bedingungen
entgegen zu wirken.
Soweit der Protokoll-Auszug. Das vollständige Protokoll enthält
darüber hinaus praktische Querverweise auf beispielsweise das
"Radioballett", auf eine Aktion im Frankfurter Schauspielhaus, aufs
Inszenieren einer guten Idee und auf eine Supermarkt-Aktion zur
Bewusstmachung von Zeitdruck am Arbeitsplatz.
Es lässt sich hier als
PDF-Datei
herunterladen.
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