Aktualisiert: 16.12.2003.
Licht im Methodendschungel

Die Methode Zukunftswerkstatt (ZW)
wird hier von vielen Seiten beleuchtet.
Wir zitieren aus mehreren
Veröffentlichungen verschiedener Autorinnen und Autoren, die in ihrer Verschiedenartigkeit ein buntes Licht darauf werfen, was Zukunftswerkstätten sind und mit welchen Haltungen und Beweggründen dort Zusammenarbeit gestaltet wird. Die kurzen Textauszüge können wie ein Nachschlagewerk für die eigene Arbeit genutzt werden. Zugleich empfehlen wir, die Werke, die hier als Quellen dienen, bei Gelegenheit ganz zu lesen.

Auf den ersten beiden von vier Seiten geht geht es um Definitionen, was eine Zukunftswerkstatt ist. Die vielfältigen Herangehensweisen definieren das breite Anwendungsgebiet dieser Methode.

Auf zwei weiteren Seiten schließen sich Textauszüge dazu an, welche methodischen Ansätze in die Zukunftswerkstatt "hineinfließen" können und was aus der Zukunftswerkstatt an neuartigen methodischen Konzepten "herausfließt".



Methode Zukunftswerkstatt, Seite I


Auch "bei uns" gibt es ein beträchtliches und bisher kaum genutztes Potenzial sozialer Phantasie. [...] Wichtig erscheint vor allem, dass die "Heimatlosigkeit" der sozialen Erfinder überwunden wird. [mehr...] --- [A – Z]



Die Anfänge der Zukunftswerkstätten liegen in den 60er Jahren. Damals wurde es offensichtlich, dass Wissen um die Möglichkeiten in der Zukunft Macht bedeute. Folglich ließen sich Wirtschaft und Industrie, Staat und Militär, Regierung und Parteien von Fachleuten eine Ihnen genehme Zukunft entwerfen. Das Morgen wurde so einseitig von den Interessensgruppen besetzt. [mehr...] --- [A – Z]


In der Tat wird in der Zukunftswerkstatt an der Zukunft "gewerkt", jedoch im übertragenen Sinne, mehr verbal, mit Vorstellungen und Ideen, als mit den Händen. [...] Wesentlich ist, dass Menschen sich in einer Gruppe mit ihrem Anliegen befassen, indem sie ihre Wünsche und Phantasie frei und zukunftsorientiert entfalten. Ziel der Arbeit in Zukunftswerkstätten [mehr...] --- [A – Z]


Zum Selbstverständnis der Rolle als Zukunftswerkstatt-Moderator/in: Die Rolle der Moderation ergibt sich aus dem Anliegen der Zukunftswerkstatt, den TeilnehmerInnen bei der Entwicklung und Verwirklichung ihrer Wünsche und Utopien behilflich zu sein. [mehr...] --- [A – Z]


Zukunftswerkstatt gestaltet Prozesse der Zusammenarbeit – thematisch gebunden – inhaltlich offen – interdisziplinär – zielgerecht – problemlösend.
Wirkungen von Zukunftswerkstätten: Programme und Projekte erhalten eine Revision [mehr...] --- [A – Z]



Das methodische Konzept Zukunftswerkstatt in Stichworten:
Kennzeichen gruppenorientiert methodisch inhaltlich offen zielgerichtet
Phasen Kritik und Beschwerden Phantasie und Utopien Verwirklichung und Praxis [mehr...] --- [A – Z]


Zukunftswerkstätten nutzen vielfältige Arbeitstechniken und Methoden. Stichpunktartige Äußerungen, Verständnis-Diskussionen, Gruppenaktivitäten und vielerlei gestalterische Ausdrucks-Möglichkeiten wechseln sich ab. [...] selbstbestimmte Perspektiven [mehr...] --- [A – Z]


Mit der Zukunftswerkstatt gibt man Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit, sich an kommunalen Planungsvorhaben zu beteiligen. Sie lernen demokratische Prozesse kennen und verstehen. Außerdem haben die Kinder und Jugendlichen auf allen Ebenen der Zukunftswerkstatt Beteiligung. Die Auseinandersetzung mit verschiedenen Themen in einer Zukunftswerkstatt wirkt kreativfördernd, aktivierend und handlungsorientiert auf die Kinder und Jugendlichen. Ganzheitliches und vernetztes Denken wird gefördert. [...]

Eine Zukunftswerkstatt kann Kindern helfen, den eigenen Standpunkt zu finden, verstehen zu lernen, sich ausdrücken zu lernen, sich wehren und engagieren zu lernen. Sie erlernen eine gewisse "Zukunftsfähigkeit", denn durch die Beschäftigung mit der Zukunft setzen die Kinder und Jugendlichen unterdrücktes Symbolwissen frei und haben die Möglichkeit, dieses auch umzusetzen. [...] Kinder und Jugendliche erleben ihre eigene Umwelt bewusst und werden dazu ermuntert, sich mit ihr auseinander zusetzen. Sie erarbeiten Lösungsvorschläge und Umsetzungsstrategien zu eigenen Themen. Die Zukunftswerkstatt soll Mut machen für eine aktive Zukunftsplanung. Die Kinder und Jugendlichen sollen Freude und Stolz am Ergebnis haben und die Verantwortung ihrer Arbeit wahrnehmen. Die Freiwilligkeit steht dabei im Zentrum. [...]

Pro Phase ein Tag lautet eine Faustregel - das heißt drei Tage. [...] Im Umgang mit Kindern hat sich aber herausgestellt, dass nach zwei Tagen kreativster und visionärer Gestaltungsarbeit eine Pause von ein/zwei Wochen ganz sinnvoll ist. Danach würde die Phase der Verwirklichung den Bogen der Zukunftswerkstatt abschließen. [...] Die Zeit für die Realisierung der Zukunftswerkstatt soll so gehalten werden, dass für die Kinder und Jugendlichen Zeit auch erlebbar wird. Hier gelten auch wieder verbindliche Abmachungen und Integrität um dem kindgerechten Zeit-Raum-Verhältnis gerecht zu werden. Die Werkstatt muss gut strukturiert sein und genügend Zeit zum Ausarbeiten und Gestalten bieten. Lockerungsspiele und Pausen an der frischen Luft sind sehr wichtig.

Moderieren sollten ein bis zwei ausgebildete Fachpersonen, die in der Methode Zukunftswerkstatt Know-how mitbringen und als Organisatoren, Initiatoren, Anreger, Vermittler sowie geduldige Zuhörer tätig sind. [...] Moderatoren sind: Experten für die Methodik, nicht für den Inhalt sich ihrer Wirkung bewusst inhaltlich, methodisch, organisatorisch und persönlich vorbereitet sich des Moderationszyklus bewusst.

Auszug aus einem internen Arbeitspapier der Stiftung pro juventute: "Zukunfts-/Planungswerkstatt – Ein Konzept", verfasst von Philipp Oechsli, Zürich (CH) 2001

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Zwei passende Querverweise:

Selbst im ohnehin schon quirligen lateinamerikanischen Kontext sind die "Nicas" [Bewohnerinnen Nicaraguas] besonders bekannt für ihre kommunikative Lebensart. Methoden wie [...] die Zukunftswerkstatt [...] knüpfen an den kommunikativen Fähigkeiten an, sie bieten Raum für einen freien Austausch zwischen allen Ebenen und Bereichen [mehr...] --- [A – Z]


Wir alle befinden uns ständig in Situationen, in denen wir uns selbst als Be- und Verhinderte erfahren; geflügelt ist schon das Wort von den Sachzwängen, die ständig zitiert werden, wenn jemand eine Lösungsmöglichkeit zu entwickeln versucht, die es bisher noch nicht gegeben hat. Technische Innovationen werden gefördert, da sie Gewinn versprechen, soziale Innovationen scheinen unmöglich, [...] Aus diesem Erkennen heraus hat Robert Jungk in den bewegten siebziger Jahren der Bürgerbewegung zusammen mit Rüdiger Lutz die Methode der Zukunftswerkstätten entwickelt, [mehr...] --- [A – Z]


Seit Prof. Robert Jungk Mitte der 60er Jahre diese Methode in Deutschland und im Ausland einführte und weiterentwickelte, haben hunderte von Zukunftswerkstätten in den verschiedensten Lebens- und Arbeitsbereichen stattgefunden und Zukunftswerkstatt-Moderatoren haben ausprobiert, Erfahrungen gesammelt und persönliche Stile entwickelt. [...] Auf zwei Varianten soll an dieser Stelle hingewiesen werden: [...] Das Einbringen von Inhalten und die Anregung von Phantasie durch vorgegebene Szenarios ist unter den Zukunftswerkstatt-Moderatoren sehr umstritten. [mehr...] --- [A – Z]


Zu vielen, sehr unterschiedlichen Problemfeldern und Fragen finden laufend Zukunftswerkstätten statt - z.B. zu Konzepten für eine zeitgemäße Behindertenarbeit, zur Entwicklung eines breiten Umweltengagements, [...] wollen wir Missverständnissen begegnen, Zukunftswerkstätten seien bloß Diskussionsveranstaltungen besserer Art, auf denen über Zukunft geredet wird. Zukunftswerkstätten sind [mehr...] --- [A – Z]


Von der Gegenwart aus gesehen steht Vergangenheit fest, so wie sie war. Sie ist "fertig". Die Zukunft jedoch [...] Manchmal ist es schon schwer genug, die eigenen Wünsche aus den anerzogenen Verdrängungen heraus zu befreien und zu finden. Eine gute Methode, seine Blockaden dabei zu lösen, sind die drei Phasen einer Zukunftswerkstatt [mehr...] --- [A – Z]



Weitere Textauszüge zur Zukunftswerkstatt finden Sie auf Seite II.


Methode Zukunftswerkstatt, Seite I



Gerne nehmen wir vom Website-Team Hinweise auf weitere Veröffentlichungen entgegen, aus denen hier zitiert werden soll.

Über die hier zitierten Texte hinaus gibt es auf unseren Link-Seiten zahlreiche Verweise auf weitere Informationen zu Methoden-Aspekten von Zukunftswerkstätten.

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